Sunday, April 22, 2007

Shogun

Eines Menschen Schicksal, ist eines Menschen Schicksal

und das Leben ist nur eine Illusion.

MarikoSan zu 按針さん Anjinsan
"Shogun"

Friday, April 20, 2007

和敬塾の新参 Neuling im Wakeijuku

Wie jedes Jahr passiert in meinem Dormitory, dem 和璥塾 Wakeijuku, ein sonderbares Ereignis. Nicht die Tatsache, das neue Studenten einziehen könnte leicht irritierent auf einen Ausländer wirken, doch eher wie sich die Japanischen Studenten vorstellen.
Zum ersten Mal realisierte ich den Neuanfang, als ich eines morgens total verschlafen in die Mensa ging, um zu frühstücken. Als ich die Tür öffnete wurde ich zugleich mit einem こんいちは KONNICHIW(H)A!!! (Hallo/Guten Tag) von allen Neuen im Raum (und glaubt mir, dass waren verdammt viel) angeschrieen. Viel zu verschlafen, um richtig geschockt zu sein, sagte ich auch こんいちは, allerdings in moderater Lautstärke, und ging essen. War mal ein anderes Frühstück, da wie Ihr Euch vielleicht vorstellen könnt, wurde jeder, der reinkam auf die gleiche Weise begrüßt.

Persönlich vorstellen tun sie folgendermaßen: Sie gehen von Zimmer zu Zimmer und stellen sich vor, indem sie Begrüßungsfloskeln verwenden und anschließend ihren Lebenslauf runterbeten. Dient zur Stärkung der Community und damit die "Älteren" oder auch nun zum 先輩 Senpai avancierten wissen, mit wem sie es zu tun haben. Das Ganze nennt sich 部屋周りHeyamawari (Zimmer-Umlauf/Rundreise). Alles halb so wild werdet ihr denken, da Ihr noch nicht wißt, wie das von statten geht. Denn das Vorstellen geschieht nicht mit Reden, sondern mit Schreien. Die armen Neuen schreien sich die Seele aus dem Leib, bis sie heiser sind. Auf meine Frage hin, ob das typisch für Japan oder nur eine Wakeijuku Attitüde sei, erfuhr ich, dass die Prozedur normalerweise für Sport-Elite-Unterkünfte ist.....Na ja Sport wird hier eine Menge geboten und auch gemacht und elitär ist es hier auch.

Da ich im GraduateHouse lebe und hier quasi die "Erwachsenen" leben gibts hier nur Lightvariante der Vorstellungsprozedur, aber der Paparazzi Helmut lebt in einem anderen Haus und erlebt es hautnah. Ich musste letztens mit Helmut feststellen, dass ich in meinem Haus einer der Jüngsten bin und Helmut in seinem einer der Ältesten....sieht so aus, als wäre ich im Altersheim und Helmut im Kindergarten gelandet :)

Um Euch mal das Video anzuschauen, das Helmut realisiert hat, empfehle ich Euch einfach mal den Link hier oder ihr schaut mal bei dem Macher des Ganzen bei Helmut vorbei.

Es gibt auch noch ein zweites Video von jemandem aus meinem Haus, mal von Aussen betrachtet. Dort wo die Fahrräder sind wohne ich übrigens :)

Für Leute mit schwachen Herz und denen, die leicht ängstlich sind sage ich nur: "Benutzung auf eigene Gefahr" :)

Sunday, April 15, 2007

Sakura in Tokyo 東京の桜 (4)

Der letzte Park, den zum Ende der Kirschblütenzeit besuchte, war der Yoyogi Park 代々木公園. Dort feierte ich ein richtiges Ohanami お花見 (das KirschblütenSchauen), weil es mitten im Park war mit Freunden, guten Essen und einem eigens für uns reservierten Platz direkt unter einem Kirschbaum. Eine Freundin von Karin (eine Mitstudentin aus Österreich) und ihrem Freund Thomas (arbeitet hier) organisierte diesen genialen Platz.

Yoyogi Koen 代々木公園

Wenn man den Eingang passiert hat, vorbei an den Elvis-Immitatoren, den Leuten, die afrikanische Trommeln schwingen und den Ditscheriduu-Spielern erwartet einem der wundervolle Blick auf das Parkareal, den der Brunnen ziert. Wie ihr es auf dem Bild schon angedeutet erkennen könnt: Menschen und nochmehr Menschen, die ausgelassen den Jahresneubeginn der Japanischen Zeit feiern.
Überall Menschen und mitten drin wir!Leckeren Kuchen, Süßes, Wein und noch vieles mehr, aber mein persönlicher Favorit das leckere SelchFleisch aus Österreich und anständiges Brot!!! Danke, Danke und nochmals Danke an die Österreich-Connection Karin und Thomas. Und nochmals Danke für nochmehr gutes Österreichisches Essen an Ostern! :-)Ein atemberaubendes Erlebnis war, als auf einmal ein Wind aufkam und dieser begann die Bäume zu schütteln. Es war fast, als würde es schneien, denn überall wehten Blütenblätter um einen herum. Es war diese Art der Elektrizität, die in der Luft lag. Wie wenn die Atmosphäre zu knistern beginnt, beim ersten schüchternen Aufeinandertreffen zwei Frischverliebter. Als die ganzen in Leute im Park das Treiben des Windes mit Rufen und Klängen begleiteten war es, als wäre der Moment absoluter Vollkommenheit erwacht, der von der Melodie des Rauschens der Blätter vervollständigt wurde.....
Das Spektakel, auf das ich solange gewartet hatte neigte sich nun seinem Ende zu. Schade, dass es schon vorbei ist, allerdings wurden meine Erwartungen mehr als übertroffen...

Thursday, April 12, 2007

Sakura in Tokyo 東京の桜 (3)

Eines der Schmuckstücke der Tokyoter Parks ist dieser hier, den ich schon auf einem vorigen Post vorgestellt hatte. Die Kirschblüte ist leider schon wieder vorbei, daher reiche ich diese Bilder nach, aber genieß es einfach.

HappoenKoen 八方園

Und wieder neigte sich ein wunderschöner Tag in Tokyo dem Ende entgegen...

Tuesday, April 10, 2007

Sakura in Tokyo 東京の桜 (2)

Die Uni geht langsam wieder los und daher wird die Zeit wieder etwas knapper. Aber da mir die Kirschblüten doch sehr am Herzen liegen, werde ich die Serie sukzessive vervollständigen.
Beim zweiten Teil möchte ich Euch die Sakura (ZierKirsche) direkt in der Nähe meines Wohnheims, dem Wakeijuku 和璥塾, zeigen. Dieser Ort am Fluß ist noch nicht einmal fünf Minuten von meinem Zimmer entfernt und war für mich, neben dem letzten Tag, wo wir Ohanami お花見 feierten, der absolut beste Ort das Naturschauspiel zu genießen. Der Ort hier ist nämlich wenig bekannt und daher nicht so überlaufen, wie z.B. die Gegend um Iidabashi 田橋. Der einzige Kirschbaum in der Straße im hinteren Bereich meines Wohnheims (wo ich wohne), na was denkt ihr, vor welchem Fenster er steht!?

和璥塾の近くて
(Nahe dem Wakeijuku)

Der begradigte Fluß beherbergt nicht nur riesige Barsche und Karpfen, sondern auch Schildkröten, die sich dort in der Mittagssonne erwärmen.Als ich da so langgepilgert bin, hat mich das Ganze doch schon eher fast an Winter erinnert, als an Frühling. Aber unglaublich schön und eine ähnlich gedämpfte Atmosphäre wie zur Weihnachtszeit, wenn das Einizige, was die Ruhe begleitet die Schritte im Schnee sind und man sich wie ein kleines Kind darüber freut, dass man Spuren hinterlässt. Hier waren es keine Schritte im Schnee, sondern zarte weiß -und rosafarbene umherfliegnde Blütenblätter, die einem auf dem Spaziergang immerwährend die Sinne beflügelten.
Natürlich haben auch hier die Japaner Ohanami gefeiert. Schon beeindruckend, dass die sonst so zurückhaltenden Japaner zu dieser Zeit schon vor 11 Uhr mit dem Biertrinken beginnen. Aber schon klasse, wie die Leute in die Parks und zu den Grünflächen pilgern, um dieses Ereignis zu feiern. Ein Meer aus Blüten.....Die grünen Zweige und Blätter waren von schon sehr rasch blühenden Bäumen. Die Kirschblütenbäume in Japan tragen keine Früchte, sondern, wenn die Sakura verblühen, beginnen die grünen Blätter zu keimen.