Es war mal wieder soweit und es trieb uns weiter in den Westen Japans, diesmal standen 広島 Hiroshima und 宮島 Miyajima auf dem Reiseplan von Sophie (post diesmal in englisch) und mir. Da wir mittlerweile ein eingespieltes Reiseteam sind ging die Planung auch schnell von statten. Mit dem Shinkansen gings dann mal wieder los auf eine mehr als bewegende Tour.
Die Kornkammern Japans (aus dem Shinkansen heraus photographiert), Reisfelder und noch mehr Reisfelder 水田 (Suiden, Reisfeld im gefluteten Zustand). In Hiroshima besuchten wir das Peace Memorial Museum, das über das damalige Geschehen Auskunft gibt. Sophie musste es früher verlassen, da Überbleibsel der Toten (u.a. blutzerfetzte Kleidung) und Photos von den Opfern ihr zu sehr zusetzten.....
Wir schreiben das Jahr 1945, das letzte Jahr des 2. Weltkrieges der an seinem Ende weltweit mehr als 55 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Das Deutsche Reich hat bereits Kapitulationsverhandlungen aufgenommen, dennoch werden Städte wie Dresden danach restlos ausgebombt. Nun gilt es den Restwiderstand der verbliebenen Staaten, die den Frieden in der Welt bedrohen zu brechen. Auch Japan schickte in diesem Jahr bereits Delegationen ins Ausland, um Nachkriegsverhandlungen zu führen und somit ihre Niederlage einzugestehen. Dennoch kam es in den Tagen vor dem Atomabwurf zu der Entscheidung, die "Superwaffe" einzusetzen, an der zuvor fieberhaft im "Manhattan Project" gearbeitet wurde. Warum, wenn doch Japan bereit war den Widerstand aufzugeben!? Nun darüber gibt es verschiedene Äußerungen. Zum einen musste die Amerikanische Regierung unter Präsident Harry S. Truman eine Rechtferigung für das knapp 2 Millarden Dollar teure Projekt (die Zahl war damals weit mehr wert, als heute), an dem ca. 126000 Menschen beteiligt waren, präsentieren . Rechtfertigen musste sie das vor allem vor der Opposition und dem Volk. Ein anderer Grund war die Einschüchterung der Sowjetunion als späteren Hauptkontrahenten für die Nachkriegsordnung. Selbstverständlich sollte dadurch auch der letzte Feind in die Knie gezwungen werden. Zu guter Letzt, mag es sich noch so zynisch anhören: "Wenn man schon so eine Waffe entwickelt, muss man selbstverständlich auch ihre Effizienz messen". Zu diesem Grunde wurden die Städte 広島 Hiroshima und 長崎 Nagasaki (drei Tage später) auch nicht durch Bombenangriffe durch alliierte Jäger vorab beschädigt.
Der arme Albert Einstein, der durch die Entwicklung der Allgemeinen und vor allem wegen der Speziellen Relativitätstheorie die Grundlage für den Bau der Atombombe gelegt hatte, erholte sich nie wieder von dem Ausmaß, das seine Forschung zur Folge hatte. Als überzeugter Pazifist und Flüchtling aus Nazi-Deutschland war er gegen das Morden.
Dies ist sein Brief an Franklin D. Roosevelt, indem er die Möglichkeit einer neuen Waffe proklamierte ohne die Folgen absehen zu können.
Der arme Albert Einstein, der durch die Entwicklung der Allgemeinen und vor allem wegen der Speziellen Relativitätstheorie die Grundlage für den Bau der Atombombe gelegt hatte, erholte sich nie wieder von dem Ausmaß, das seine Forschung zur Folge hatte. Als überzeugter Pazifist und Flüchtling aus Nazi-Deutschland war er gegen das Morden.
Dies ist sein Brief an Franklin D. Roosevelt, indem er die Möglichkeit einer neuen Waffe proklamierte ohne die Folgen absehen zu können.
Und das war das Endprodukt. Mehr als 3m lang und mit der tödlichen Fracht von wahrscheinlich 50Kg Uran-235 ausgestattet. Diese Ladung hatte eine Explosionskraft von 16000 Tonnen herkömmlichen Sprengstoffs.
Am 06. August 1945 machte sich die Besatzung des B-29 Bombers "Enola Gay" nun auf den Weg, um mit ihrer Fracht "Little Boy" nach Hiroshima zu fliegen. Die Bombe wurde in 600m Höhe abgeworfen, um den höchstmöglichen "Effekt" zu erzielen, nämlich der maximalen Zerstörung. Um 8.15 Uhr Japanischer Ortszeit explodierte die Bombe.
Der Feuerball, der mit enormen Druck und einer Temparatur von 3000-5000°C in einem Radius von ca. 2.3Km auf einmal ca. 80% der Gebäude und ca. 70000 Menschenleben forderte. Bis Jahresende waren ca. 140000 Opfer an den unmittelbaren Folgen zu beklagen.
Das Zentrum Hiroshimas vor dem Bombenabwurf...
...und nach dem Abwurf
Das Gebäude unten mittig (auf dem obrigen Bild) ist die Industrial Promotion Hall, die heute A-Dome genannt wird und das letzte verbliebene Gebäude ist, welches heute eine Art Mahnmal darstellt.
Links der Brücke (wo heute größtenteils der Memotial Peace Park platziert ist), an der strategisch wichtigen T-Brücken-Kreuzung wurde die Atombombe abgeworfen.
War ein sehr sehr beklemmendes Gefühl, als wir dort lang gingen...ich spürte Sophies Stimmungswandel und sie wahrscheinlich den Meinen....Trauer und Entsetzen nahmen den Rest das Tages unsere Herzen ein...so schwer war mir noch nie die Brust...
Die Friedensflamme
Der Bau hinter dem Bogen ist das Museum. Unter dem Bogen selbst ist eine Art Lade, in der Steinplatten mit den Namen der Toten drin verweilen.
Jeder Bürgermeister Hiroshimas schreibt Petitionen und Bittschriften an die Regierungschefs der Atomnationen, um für Abrüstung und Frieden zu werben. Auch so hat die Stadt aus der furchtbaren Vergangenheit gelernt und ist wohl wirklich die "Friedensstadt". Mehrfach jährlich gibt es Veranstalungen und Demonstrationen, die für Frieden und eine kernwaffenfreie Welt sind.
Der Feuerball, der mit enormen Druck und einer Temparatur von 3000-5000°C in einem Radius von ca. 2.3Km auf einmal ca. 80% der Gebäude und ca. 70000 Menschenleben forderte. Bis Jahresende waren ca. 140000 Opfer an den unmittelbaren Folgen zu beklagen.
Das Zentrum Hiroshimas vor dem Bombenabwurf...
...und nach dem Abwurf
Das Gebäude unten mittig (auf dem obrigen Bild) ist die Industrial Promotion Hall, die heute A-Dome genannt wird und das letzte verbliebene Gebäude ist, welches heute eine Art Mahnmal darstellt.
Links der Brücke (wo heute größtenteils der Memotial Peace Park platziert ist), an der strategisch wichtigen T-Brücken-Kreuzung wurde die Atombombe abgeworfen.
War ein sehr sehr beklemmendes Gefühl, als wir dort lang gingen...ich spürte Sophies Stimmungswandel und sie wahrscheinlich den Meinen....Trauer und Entsetzen nahmen den Rest das Tages unsere Herzen ein...so schwer war mir noch nie die Brust...
Die Friedensflamme
Der Bau hinter dem Bogen ist das Museum. Unter dem Bogen selbst ist eine Art Lade, in der Steinplatten mit den Namen der Toten drin verweilen.
Jeder Bürgermeister Hiroshimas schreibt Petitionen und Bittschriften an die Regierungschefs der Atomnationen, um für Abrüstung und Frieden zu werben. Auch so hat die Stadt aus der furchtbaren Vergangenheit gelernt und ist wohl wirklich die "Friedensstadt". Mehrfach jährlich gibt es Veranstalungen und Demonstrationen, die für Frieden und eine kernwaffenfreie Welt sind.
3 comments:
Beim Lesen dieser Passage erfüllte sich mein Herz voller Leid und Schmerz!Sehr beeindruckend!Wünschte man könne die zeit zurück drehen!
Wünschte ich auch...
Krasse Sache.. Vor allem die Miniaturausgabe des Zentrums.
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