So, tut mir sorry, dass meine Berichterstattung momentan ein wenig schleppend ist, da ich nun aber sämtliche Midterms hinter mich gebracht habe kann ich nun einiges nachholen.
Weiter gehts mit 京都 Kyoto (Östliche Hauptstadt), die dritte Station auf meiner Reise durch die 関西 Kansai-Region. Auch Sophie hat schon vor einer Ewigkeit darüber berichtet, allerdings auf französisch, was es doch etwas komplizierter gestaltet.
Also da sind wir nun in Kyoto. Die wohl traditionellste Stadt Japans, die ich bisher gesehen habe, da es hier wirklich so ist, wie man sich Japan in groben Zügen vorstellt: "Alt, viel Natur, Tempel, Geishas mit seidenen Gewändern, Holzhäuser...". Für viele die schönste Stadt Japans. Ich finde sie auch sehr schön, dennoch hat Tokyo mein Herz erorbert. Vielleicht sind beide Städte auch nicht direkt mit einander vergleichbar, Zukunft und Vergangenheit mit einander in Einklang zu bringen ist ein eher schwerlich Geschäft, dazu müsste man die Gegenwart verstehen können ;)
Im späten 8. Jahrhundert wurde Kyoto Hauptstadt und war fortan mehr als 1000 Jahre die Hauptstadt Japans. Ihren Ursprung findet sich durch den Erbau einiger Stadtteile, die im heutigen Süden Kyotos zu finden sind. Kaiser Kammu ließ sie zunächst nach Chinesischer Tradition in Anlehnung an die Ming-Dynastie aufbauen und gab der neu enstehenden Haupstadt den Namen Heian-kyo (Hauptstadt des Friedens und der Stille). Sie bestand zu Beginn nur aus einer Nord-Süd-Trasse, in derem nördlichem Herz der Kaiserplast lag und der Süden das Eingangstor markierte. In kürzester Zeit florierte das Leben Kyotos und die Population schwoll innerhalb von knapp 100 Jahren auf 500000 Menschen an, was zu der damaligen Zeit ein Entwicklungssprung zu einer Megapolis gleichen dürfte. Wie der Name der Stadt aufwarten lässt, war es eine sehr gemächliche Zeit und für das damalige Hofleben, war es eher essentiell sich mit Japanischer Philosophie und Kunst auseinander zu setzen und sich langsam vom Chinesischen zu lösen, um eigene Identität zu finden.
Im 12. Jahrhundert zerstörte ein furchtbarer Brand fast ganz Kyoto und die Stadt galt als verloren. Der Wiederaufbau ging nur schleppend von statten. Erst 200 Jahre später fingen die Ashikaga Shogune an, eine der wohl schönsten noch heute erhaltenen Bauwerke, wie z.B. den Silbernen und den Goldenen Pavillion 銀閣寺と金閣寺 zu errichten.
Kyoto erlitt in den folgenden Jahren viele Untergänge, wurde aber immer wieder durch großzügige Fürsten mit viel Aufwand aufgebaut. Im Jahre 1603 verlegte Tokugawa Ieyasu den Regierungssitz nach Edo (heute Tokyo) und Kyoto wurde zur "Kulturellen Hauptstadt" Japans.
Der Kyoter Hauptbahnhof. Sieht gar nicht so traditionell aus, sondern verdammt modern und die Architektur ist klasse, vor allem das Interior.....
Auch in Kyoto sind die Japaner mal wieder überschläfrig, wer die Schlafgewohnheiten der Japaner so interessant findet wie ich, empfehle ich Euch mal nen Post von meinem Schweizer Bloggerkollegen Stephan.
Der Eingang zum Fushimi Inari. Schaut Euch mal die Farbe(n) der Autos an...ja Individualismus ist alles.
Die Bewacher. Inari heißt Fuchs und in dieser Tempelanlage, also ich weiß gar nicht, ob es ein Tempel ist oder eher ein Akkumulation mehrer Tempel und Dörfer, fand man eine Menge davon.
Die bunten Dinger da unten sind Kraniche, die gefaltet werden und Teil des Origami darstellen. Die Menschen falten Hunderte von ihnen und fügen sie zu einer Kette zusammen, die dann in einem Tempel aufgehangen wird. Sie machen das vor allem, wenn ein geschätzter Mensch im Krankenhaus ist oder an etwas leidet, um ihn so zu helfen (wahrscheinlich, um die bösen und guten Geister milde zu stimmen).
Eingang zu einem der außergewöhnlichsten Spektakel menschlichem Traditionalismuses und in seiner atmosphären schaffenden Art wohl einzigartig.
Wohl eins der außergewöhnlichsten Dinge, die ich jemals gesehen habe. Da haben es sich Mönche zur Aufgabe gemacht aberhunderte orangefarbene Tore aufzustellen......wie ich gehört habe, kann man sich mittlerweile für viel Geld auch Plätze erwerben, wo dann für einen selbst und die Familie ein Tor hingesetzt wird......Na jedenfalls war es echt beeindruckend durch die Pampa zu wandern und zig Tore und dazu immer wieder kleine Tempelanlagen bewundern zu dürfen.
Das war die Vorderseite der Tore mit immer den gleichen Kanjis an der Front, kombiniert dürften sie soviel wie "Opferung" bedeuten. Die Rückseite trug Namen von Menschen und auch Firmen, Straßen, Wohnorten und Jahresdaten....
Die Rückseite
Das Kanji hatteste doch im Unterricht......was war das nochamal.....:)Sicht aus dem Wald heraus.
Sicht in den Wald herein.
Und eins der kleinen Dörfchen, die mitten zwischen den Toren gelegen waren oder die Tore gingen mitten durchs Dorf. Dabei sahen die Dörfer eigentlich nicht aus wie Dörfer, sondern wie kleine Tempel....
So, das war gerade mal die erste Station, aber es hat lange gedauert und manchmal ist weniger einfach mehr, also werdet ihr in den kommenden Tagen mehr über Kyoto erfahren.
1 comment:
hey,
endlich hab ich mal wieder zeit gefunden deinen block zu bewundern. eine echte freude. was für Fotos, was für ein land! wann geht's weiter nach U S A?? lass mal teflonieren wenn ich aus mailand wieder da bin...
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