Thursday, March 22, 2007

China die Erste

China 中国 (Land der Mitte)- Shanghai 上海 (Über dem Meer)

So meine Mitreisenden,
lang ists her und ich bin Euch noch zwei weitere Etappen meiner 36 tägigen Reise schuldig geblieben. Schreibe erst jetzt wieder, da unmittelbar nach meiner Heimkehr nach Tokyo meine Schwester Doris mit ihrer Freundin Lilli hier ankamen und ich dementsprechend damit beschäftigt bin als Reiseführer zu fungieren, um ihnen "Meine Stadt Tokyo" zu zeigen...anstrengend die beiden :-) , aber es ist schön ein Stückchen alte Heimat in der neuen Heimat zu haben.

Aber nun der Rückblick in die Vergangenheit:
Da wären wir nun also angelangt, nach Singapur (City, Santosa Island), Malaysia (Kuala Lumpur, Umland, Taman Negara), Kambodscha (AngKor, Die Menschen) und Thailand (Phuket, Bangkok) sollte nun China das nächste Reiseziel für Stefan und mich sein, um meinen Mitbewohner aus Berlin, Simon, zu treffen, der in Shanghai an der Tongji University Shanghai studiert. Die "Asia - Connection" quasi.

NACHTRAG:
Für die Fußballbanausen unter Euch, der tolle Witz mit dem Wort SCHländer beruht auf die Vorkommnisse während der WM, als Deutschland kurz nur SCHLAND gerufen wurde......unfassbar wie wenige von Euch das mitbekommen haben und das, obwohl wir Weltmeister geworden sind :-)


Nun denn, lasset Worten Taten folgen und in alter Blogmanier wollen wir den Worten Bildern beimischen.

Die Ankunft war am Anfang etwas ernüchternd, da die Chinesen nicht gerade ein freundliches Völkchen sind und rumrotzen und spucken, wo sie gehen und stehen....sowohl die Männer, als auch die Frauen. Wechselgeld wird in der Regel nicht gegeben, sondern geschmiessen. Und noch ein wichtiger Tip: Chinesen sind es nicht gewohnt die Toilettentür abzuschließen, also nicht wundern, wenn man jemanden auf dem stillen Örtchen begegnet.
Simon kam gerade von einer Reise durch China wieder und war so freundlich uns direkt vom Flughafen abzuholen. Nach einem Käffchen in der Früh gings mit dem Transrapid los zu seiner Wohnung, wo er ziemlich pompös in einer mehr als 100qm Wohnung mit zwei weiteren Leuten lebt. Zusätzlich haben die auch noch eine eigene Putzfrau...China machts möglich, für Japan unbezahlbar.
Aber nu zum Transrapid. Deutsche Ingenieurskunst, die leider bisher nur in China zum Einsatz kam. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei mehr als 400 Km/h, als wir mit ihm fuhren, kam er leider nur auf 304 Km/h.
Da Simon durch seinen Trip und wir durch einen nur 2 Stundenschlaf entsprechend fertig waren, gabs am ersten Tag nur etwas Sightseeing, um tagsüber die Skyline zu bewundern. Den Rest des Tages musste sich erholt werden und da in China doch einiges billiger ist, haben wir abends DVD's geschaut und uns Pizza bestellt....oder war das am 2. Tag?
Da endlich. Die Skyline auf die ich mich schon seit einer Ewigkeit gefreut hatte. Der TV Tower auf der neuwachsenden Seite Shanghais (Pudong , schreibweise kenne ich leider nicht), die erst in den letzten 10-15 Jahren entstanden ist. Ein bemerkenswertes Detail Shanghais ist, dass in der Stadt permanent gebaut wird. Viele viele Baustellen, wenn man hier ist spürt und sieht man die Zukunft mit all ihren Chancen, aber auch Tücken. Zu dem rüstet sich die Stadt für die Weltausstellung im Jahre 2010.
Und da sind wir nun, haben wir doch die Seite des Flusses gewechselt, um die riesigen Gebäude aus der Nähe zu betrachten. Links ist das "Grand Hyatt" und rechts ein neu entstehender Finanztower.
Es gibt natürlich die Möglichkeit da rauf zu gehen. Der gewöhnliche Touri nimmt natürlich den Tourieingang und bezahlt dafür, da wir aber nicht nur schön, sondern auch schlau sind, liefen wir einfach in den Haupteingang, machten ein auf "Gast" und fuhren in den 87. Stock, um die Aussicht "for free" zu genießen...mit dem einen Problem: Die Aussicht war Gicht.
Ja die Tücken der Entwicklung. Smog durch Autos, Industrie, Baustellen und und und. Nach einem Zeitungsartikel zufolge, soll ein Tag in Shanghai für die Lungen so sein, als würde man 60 Zigaretten rauchen, also knapp 3 Schachteln am Tag. Das wären jeweils für Stefan und mich dann 240 während unseres Aufenthaltes und für Simon ca. 21900.....Bewusst wurde es mir, als ich bei Simon auf den Balkon ging, um die "Aussicht" zu genießen und die "frische" Luft einzuatmen und Simon's Freundin auch sogleich sich dafür entschuldigte, dass sie die Balkontür schließen müsse, aufgrund des Smogs.
Dennoch ist die Skyline (wenn man Sicht hat) atemberaubend.

Das war in einem Stadtteil Shanghais, der das traditionelle China darstellen soll. Alles ganz neu geschaffen und leider nicht historisch, aber dennoch sehr schön anzusehen.Der Wunsch-Glücks-Baum
Der Gang zum zentralen Teehaus war deswegen in Zick-Zack-Form angelegt, um die bösen Geister zu verwirren, damit sie den Weg zu den Menschen nicht richtig sehen und finden können.
Aber neben dem Fortschritt auch die ursprüngliche Seite Shanghais mit den Baracken in denen die Menschen hausen. Waschbecken draußen für die Siedlung und wenn man einen Blick in die Wohnungen warf, sah man eigentlich eine eher karge Umgebung. Es war nur der blanke Boden vorhanden, also kein Teppich oder so ähnlich, sondern Erde, auf der dann halt die Möbel standen, wie Komoden und Schränke.
Das rote Zeichen markiert den zukünftigen Abriss des Hauses.......muss für die dort Ansässigen beklemmend sein, eine ungewisse Zukunft aus dem bekannten Umfeld allgegenwärtig vor Augen zu haben.
Und gleich daneben dieses Bild...die Kräne...wie das Damoklesschwert drehen sie ihre Kreise über den Köpfen der Gemarterten.Aber nach einem langen Spaziergang gings zum Essen, "Hot Pot". Man bestellt einen Haufen von Leckerreien und schmeißt sie dann nach Lust und Laune in den den köchelnden Pot...sehr sehr lecker kann ich nur sagen. Stefan, 私, Simon

Die Skyline bei Nacht. Leider wie tagsüber nüscht zu sehen, daher kann ich leider keine schönen Bilder präsentieren, obwohl dieses doch auch etwas aussagt. Mitten in Shanghai haben wir uns dann auch mit "Meinem Ösi Helmut" getroffen.Vor dem Hauptbahnhof. Wir besorgten uns Tickets, um mit dem Zug über Nacht nach Beijing zu fahren, um sich mit Laura und Sophie zu treffen, aber das ist eine andere Geschichte.....


2 comments:

Johanna said...

Juchuh, neuer Lesestoff :-)

Simon said...

schöner Artikel Denny,

hat mich gefreut zu lesen und auch die Fotos zu sehen.

"Pudong" ist richtig geschrieben und bezieht sich auf den Shanghai teilenden Fluss Huangpu (黄浦) und dong (东) meint östlich davon.

Simon